Eine Kapelle zu einer bewegten Geschichte

St. Kolomann von Stockerau

Schon von weithin sichtbar.

Die Geschichte der Kapelle St. Kolomann

Auf einem Höhenrücken südwestlich von Ortenburg in der sog. „Zell“, steht weithin sichtbar die Kapelle St. Koloman. Einst ein kleines, schmuckloses Gebäude, das auf Initiative der Familie Sickinger in Koloman 1978 in einer Gemeinschaftsaktion der Pfarrei Rainding und Umgebung einer vollständigen Renovierung unterzogen und mit einem kleinen Zwiebeltürmchen versehen wurde. Der Frauenbund Rainding stiftete dazu eine Glocke. Von der Kapelle rühren der Flurname „Zell“ sowie die Bezeichnung des nahegelegenen Bauernhofes „Zum Zellner“ her. Unter Zell, vom lateinischen „Cella“ = Kammer, versteht man hier die Niederlassung eines einzelnen Mönchs, möglicherweise auch mehrere Mönche, die dem heiligen Koloman geweiht wurden. Alljährlich im Mai findet eine Reitermaiandacht statt. Im hölzernen Vorbau der Kapelle wurden inzwischen drei Votivtafeln aus der Hand des Kunstmalers Günter Wolf angebracht. Im Jahr 2002 wurde die Kapelle vom Heimat- und Trachtenverein Unteriglbach renoviert. Die Kapelle, die wegen ihrer schönen Lage und weitem Rundblick ins Wolfachtal und zum Bayerischen Wald gern besucht wird, ist Ausflugsziel vieler Wanderer. Der St. Koloman Wanderweg, der Pilgerweg Via Nova und ein weiterer Pilgerweg führen zur Kapelle St. Koloman. Einen Ortsplan mit allen Wanderwegen erhalten Sie in der Tourist-Information im Rathaus.
Wer Ruhe und das Zwiegespräch mit der Natur und ihrem Schöpfer sucht, kann es hier in Vollkommenheit finden. (Kurzfassung aus: „Die Koloman-Kapelle“, von Walter Fuchs, im „Donauboten“ vom 30.04.1984)

Einblicke in die Kapelle

Galerie der Kapelle St. Kolomann

Was uns die Kapelle zu Erzählen hat.
Um das Jahr 1500 wird unter den Kirchen, die zur Pfarrei Steinkirchen gehörten, auch die „Sankt Kolomannkapelle in der Zell“ oder einfach „Sankt Kolomannszell“ aufgeführt. In den noch erhaltenen Kirchenrechnungen ist sogar die Rede vom Würdigen Colmani Gottshaus in der Zell. Es ist also anzunehmen, dass ursprünglich eine größere Kirche diese schöne Anhöhe über dem Wolfachtal geschmückt hat.Und nicht bloß das, der Name Zell deutet darauf hin, dass hier einemal ein Mönche gewohnt haben, zumindest aber ein Einsiedler, wie ja auch heute noch die Wohnung eines Mönche einfach Zelle heißt. Möglicherweise waren sogar auch noch andere Gebäude vorhanden, denn bis Anfang der 19. Jahrhunderts fand alljährlich am dritten Sonntag nach Ostern das damals weithin bekannte Kolomanikirchweihfest statt. Es war ein richtiges Volksfest, das 3 Tage dauerte und zu dem die Bevölkerung des Wolfach- und Rottals, des ganzen Holzlandes und Vilstales von nah und fern zusammenströmte. bier- und Methütten und Krambuden füllten den Platz vor der Kapelle und das zahlreiche Volk vergnügte sich bei Essen und Trinken, bei Spiel und Tanz im Freien. Es kam, wie berichtet wird, zu handfesten Raufereien, sodass die Polizei einschreiten musste. Als dann vom Bayrischen Staat alle Kirchweihfeste auf einen einzigen Tag, den Allwetterskirta, verlegt wurde, hatte auch für den Kolomanikirta die letzte Stunde geschlagen.

Die Kolomannszell wurde nach 1800 wie viele anderen Kostbarkeiten als Folge der Aufklärungszeit abgebrochen und späte durch die heutige Kolomannkapelle ersetzt. 1928, wurden die drei Pappeln gepflanzt, die heute zu Wahrzeichen von St. Kolomann gehören. Das Kolomannbild in der Kapelle hatte H. Pfr. Glimsche 1953 restaurieren lassen. Im Jahre 1987 wurde auf Initiative von Familie Sickinger/Kolomann die Kapelle in einer hervorragenden Gemeinschaftsaktion der Pfarrei Rainding und Umgebung einer gründlichen Renovierung unterzogen und mit einem schmucken Türmchen versehen, die Glocke stiftete der Kath, Frauenbund Rainding. Schon seit Jahren haben die Reiter auf St. Kolomann im Mai immer eine Reitermaiandacht abgehalten. Die Weihe der Glocke und Neueröffnung des Kolomanikirchleins am 28. Mai 1978 wurde zu einem Fest der ganzen Pfarrgemeinde. Nachdem feierlichen Reitergeleit zur Kapelle, der Weihhandlung durch Pfarrer Hans Spielmann und den Gebeten und Gesängen der Gläubigen entfaltete sich wie in alten Zeiten ein richtiges Volksfest. der Frauenbund sorgte für das leibliche Wohl der Festgäste. Auch in Zukunft will die Gemeinde das Kolomanifest gebührend feiern. Und nun lädt St. Kolomann Wanderer, Naturfreunde und Beter zur kurzen Rast und stiller Besinnung ein.

Chronologie der Kapelle Sank Koloman

um 1500

Bau der Kapelle

Die zu Pafarrei Steinkirchen gehörige Kapelle wurde um 1500 erstmals aufgefüht. Es ist uch anzunehmen, dass ursprünglich eine größere Kirche an ihrem Ort stand, und Mönche darin gewohnt haben.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts

Es fand am dritten Sonntag nach Ostern das weithin bekannte Kolomanikirchweihfest statt, das 3 Tage dauerte.

Nach 1800

Es wurde wie viele anderen Kostbarkeiten als Folge der Aufklärungszeit die Kirche abgebrochen und später durch die heutige Kolomanskapelle ersezt.

1928

Die drei Pappeln, die heute zum Wahrzeichen der Kapelle gehören , wurden gepflanzt.

1953

Das Kolmanibild in der Kapelle wurde durch H.Pfr. Glimsche restauriert

1978

Auf Iniziative der Familie Sickinger/Kollmann wurde die Kapelle in einer hervorragenden Gemenschaftsaktion der Pfarrei Rainding und Umgebung gründlich Renoviert und mit einem Türmchen versehen. Der kath. Frauenbund stiftete die Glocke.

28. Mai 1978

Weihe der Glocke und Neueröffnung des Kolomanikirchleins

2002

Die Kapelle wird auf initiative des Wandervereins Rainding der marktgemeinde Ortenburg und des Tachtenveries Unterigelbach untermauert, trockengelegt und neu verputzt.

2003

Der Wanderverine Rainding kümmert sich um die Innenrenovierung. Frau Anna Aigner stickt und spendet ein neues Altartuch. Der Heimat und Tachtenverein Iglbach stiftet zwei Seulenpappeln und pflanzt sie auch ein.

Besuchen Sie die Kapelle St. Kolomann

Erleben Sie die Geschichte und Schönheit der Kapelle St. Kolomann.